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Qualitätsmanagement: Die Basis für eine bessere Gesundheitsversorgung
Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen umfasst alle strategischen, organisatorischen und operativen Massnahmen, die darauf abzielen, die Qualität medizinischer, pflegerischer und administrativer Dienstleistungen zu definieren, zu messen, zu sichern und kontinuierlich zu verbessern. Kurz gesagt: QM gestaltet Prozesse so, dass Patienten die bestmögliche Versorgung erhalten. In der Schweiz ist QM gesetzlich verankert. Das Krankenversicherungsgesetz (KVG) verpflichtet seit der Revision 2021 alle Leistungserbringer – von Krankenhäusern über Arztpraxen bis hin zu Langzeitpflegeeinrichtungen – zur Implementierung eines dokumentierten QM-Systems inklusive eines Berichts- und Lernsystems, um mit der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP – Art. 58d KVV) abrechnen zu dürfen. Ziel ist es, Qualität messbar und nachhaltig zu sichern, anstatt sie dem Zufall zu überlassen.
Kernkomponenten des Qualitätsmanagements
Ein effektives QM-System stützt sich auf Kernkomponenten, welche die wesentlichen Elemente enthalten, die für ein funktionierendes und effektives System notwendig sind. Hier sind einige der wichtigsten Kernkomponenten:
- Qualitätsplanung: Definition von Qualitätszielen und Erstellung von Plänen zur Umsetzung und Erreichung dieser Ziele.
- Qualitätskontrolle: Überwachung und Messung der Qualität der Dienstleistungen und Prozesse zur Einhaltung der festgelegten Standards.
- Qualitätssicherung: Einführung von Massnahmen und Verfahren zur Sicherstellung der Qualität, einschliesslich regelmässiger Audits und Bewertungen.
- Qualitätsverbesserung: Kontinuierliche Analyse und Verbesserung der Prozesse und Dienstleistungen durch Methoden wie den PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act).
- Risikomanagement: Identifikation und Minimierung von Risiken zugunsten der Patientensicherheit.
- Beschwerdemanagement: Systematische Erfassung und Bearbeitung von Beschwerden, um aus Fehlern zu lernen und die Qualität zu verbessern.
- Mitarbeiterbeteiligung: Einbeziehung aller Mitarbeiter in den QM-Prozess, um ihre Expertise und ihr Engagement zu nutzen.
Diese Elemente helfen dabei, die Effizienz zu steigern, die Patientensicherheit zu erhöhen und die Qualität der Gesundheitsversorgung kontinuierlich zu verbessern.
Meldesysteme: Ein proaktives Instrument für Sicherheit durch Transparenz
Meldesysteme fungieren als Frühwarnsysteme im Gesundheitswesen. Sie sind die «Augen und Ohren» der Sicherheit und dienen der systematischen Erfassung, Analyse und Kommunikation von unerwünschten Ereignissen, um potenzielle Risiken frühzeitig zu identifizieren, präventive Massnahmen abzuleiten und die Patientensicherheit nachhaltig zu stärken. In der Schweiz sind sie fest in den rechtlichen und institutionellen Strukturen verankert und tragen wesentlich zur Förderung einer transparenten Sicherheitskultur bei. Eine Auswahl relevanter Meldesysteme wird im Folgenden vorgestellt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Relevante Meldesysteme in der Schweiz:
- Infektionsüberwachung: Das Epidemiengesetz (Art 12 EpG) verpflichtet zur Meldung von Infektionskrankheiten an zuständige kantonale Behörden und ans Bundesamt für Gesundheit (BAG); Swissnoso überwacht nosokomiale Infektionen.
- Critical Incident Reporting System (CIRS): Ein anonymisiertes System zur Meldung kritischer Ereignisse, wie Medikamentenverwechslungen oder Beinahe-Fehlern. Die Stiftung Patientensicherheit Schweiz setzt sich für dessen Implementierung nicht nur in Krankenhäusern und ambulanten Pflegeeinrichtungen ein und fördert dessen Verbreitung.
- Pharmakovigilance: Swissmedic erfasst gemäss Heilmittelgesetz (Art. 59 Abs. 3, HMG) Nebenwirkungen von Arzneimitteln und Impfstoffen, was zu Warnhinweisen oder Rückrufen führen kann.
- Materiovigilance: Die Medizinproduktverordnung (Art. 66 MepV) regelt Meldungen über Probleme bei der Anwendung von Medizinprodukten an den Lieferanten sowie die Swissmedic.
- Hämovigilance: Gemäss Heilmittelgesetz (Art. 59 Abs. 3 HMG) erfasst Swissmedic Zwischenfälle bei Bluttransfusionen, um die Sicherheit von Blutprodukten zu gewährleisten.
- Strahlenschutz: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) registriert gemäss Strahlenschutzgesetz (Art. 35 StSG) Vorfälle mit ionisierender Strahlung, wie Überdosierungen bei medizinischen Anwendungen.
Funktionsweise und Bedeutung
Die Erfassung erfolgt meist digital, gefolgt von Analysen durch Fachgremien und der Ableitung konkreter Massnahmen – von internen Schulungsprogrammen bis hin zu behördlichen Warnungen. Die Anonymität im CIRS-System fördert eine offene Fehler- bzw. Lernkultur, indem sie die Hemmschwelle für Meldungen senkt und eine lernorientierte Bearbeitung ermöglicht.
Systemische Wechselwirkungen: Die Synergie von Qualitätsmanagement und Meldesystemen
QM und Meldesysteme stehen in einer symbiotischen Beziehung. Meldesysteme liefern empirische Daten – etwa Häufungen von Infektionen oder Medikamentennebenwirkungen -, die als Grundlage für die Identifikation von Schwachstellen und die Entwicklung gezielter Verbesserungsmassnahmen im QM dienen. Ein Beispiel: Eine Meldung über erhöhte Infektionsraten durch Swissnoso führt im QM zu einer Überarbeitung der Hygienestandards – beispielsweise passt ein Spital seine Prozesse an, etwa durch strengere Desinfektion oder Schulungen. Umgekehrt stellt das QM-System die organisatorischen und methodischen Strukturen bereit, um diese Erkenntnisse und Anpassungen systematisch und nachhaltig in die Praxis umzusetzen, deren Implementierung und Wirkung anschliessend überprüft werden.
Seit der KVG-Revision 2021 ist CIRS als verpflichtender Bestandteil des QM in die OKP-Zulassung (Art. 58d KVV) integriert, was die wechselseitige Abhängigkeit beider Ansätze verdeutlicht: Ohne Meldesysteme fehlt dem QM die evidenzbasierte Datenbasis, ohne QM bleibt die Bearbeitung von Meldungen unstrukturiert und wirkungslos.
Notwendigkeit: Sicherheit, Vertrauen und Effizienz
Die Relevanz von QM und Meldesystemen in der Schweiz zeigt sich in mehreren Bereichen:
- Patientensicherheit: Studien zeigen, dass über 12 % der Spitalaufenthalte vermeidbare unerwünschte Ereignisse verzeichnen (Vincent & Staines, 2019; Halfon et al., 2017). Systematische Ansätze reduzieren diese Risiken.
- Transparenz: Öffentliche Berichte des Nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken ANQ und Qualitätsindikatoren stärken das Vertrauen von Patienten und Versicherern.
- Effizienz: Vermeidbare Komplikationen verursachen hohe Kosten – QM und Meldesysteme senken diese Belastung.
- Rechtliche Absicherung: Die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben schützt vor Haftungsstreitigkeiten.
Diese Erkenntnisse verdeutlichen eindeutig, dass Meldesysteme weit mehr als nur administrative Pflicht sind: Sie sind ein entscheidender Hebel zur Verbesserung der Patientensicherheit, zur Stärkung der Transparenz und zur Optimierung der Ressourcennutzung. Die Schweiz, mit ihrer hohen Gesundheitsqualität, könnte durch eine flächendeckende und digital gestützte Meldekultur internationale Best-Practice-Standards setzen.
Die Rolle von new-win: Digitale Meldesysteme für Qualität und Sicherheit
Für die effektive Umsetzung von QM und Meldesystemen sind moderne, effiziente Werkzeuge unerlässlich. Das Schweizer Unternehmen new-win bietet hierfür eine Reihe cloudbasierter Softwarelösungen an wie H-CIRS, H-FEEDBACK, H-IDEE und H-VIGILANZ, die gleichermassen auf die regulatorischen und praktischen Anforderungen des Schweizer Gesundheitswesens abgestimmt sind. Jede dieser Lösungen trägt auf ihre spezifische Weise zur Stärkung von Qualität und Sicherheit bei.
- H-CIRS: Ermöglicht anonyme, benutzerfreundliche Meldungen kritischer Ereignisse in Echtzeit, passt sich an die individuelle Grösse der Gesundheitseinrichtungen an und unterstützt die CIRS-Pflicht gemäss Art. 58g KVV. für die OKP-Zulassung.
- H-FEEDBACK: Erfasst Rückmeldungen von Patienten, Angehörigen und Mitarbeitenden mit vorgefertigten Formularen (z. B. für Strahlenschutz oder Kundenfeedback) zur Qualitätsverbesserung.
- H-IDEE: Fördert Innovationen durch digitale Verbesserungsvorschläge, die in den PDCA-Zyklus integriert werden können.
- H-VIGILANZ: Sichert verschlüsselte Vigilanzmeldungen an Swissmedic (Pharmakovigilanz, Materiovigilanz, Hämovigilanz) gemäss HMG und MPG.
Gemeinsame Merkmale und Bedeutung
Alle new-win-Lösungen bilden zusammen ein digitales Ökosystem, das QM und Meldesystem miteinander verknüpft: Daten sammeln, analysieren und in Massnahmen umsetzen. Sie sind DSGVO-konform, anpassbar an kantonale Unterschiede und mobil nutzbar dank Responsive Design. Diese Produkte adressieren die zentralen Herausforderungen in allen Gesundheitseinrichtungen unabhängig von deren Grösse: Sie reduzieren den administrativen Aufwand, erhöhen die Meldebereitschaft durch intuitive Bedienung und fördern eine proaktive Sicherheits- und Lernkultur.
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Trotz eindeutiger Fortschritte bestehen Hindernisse: Die föderale Struktur der Schweiz führt zu heterogenen Anforderungen, die Anfangsinvestitionen in digitale Systeme sind beträchtlich, und die Meldebereitschaft wird durch Zeitdruck oder rechtliche Bedenken beeinträchtigt. Gerade deswegen bieten new-win-Lösungen weitreichende Perspektiven: Sie steigern die Effizienz, fördern Transparenz und könnten künftig durch KI-gestützte Analysen präzisere Risikoerkennung ermöglichen.
Fazit
Qualitätsmanagement und Meldesysteme sind im Schweizer Gesundheitswesen unverzichtbar, um höchste Versorgungsqualität und Patientensicherheit zu gewährleisten. Ihre Synergie wird durch gesetzliche Vorgaben gestützt und durch die digitalen Lösungen von new-win optimiert. Von Fehlerprävention über Nutzerintegration bis hin zu Innovationsförderung leistet jedes Tool einen spezifischen Beitrag. In einer Zeit, in der Qualität messbar und nachweisbar sein muss, sind diese Systeme nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern eine strategische Notwendigkeit, um die Schweiz als Vorreiter im Gesundheitswesen zu positionieren.
Mit new-win als Partner profitieren Sie von einer Vielzahl von Lösungen, die sowohl die tägliche Arbeit erleichtern als auch zur kontinuierlichen Verbesserung der Patientensicherheit und Versorgungsqualität beitragen.
Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören! Zögern Sie nicht, uns bei Fragen oder für eine persönliche Beratung zu kontaktieren. Rufen Sie uns einfach an oder senden Sie uns eine Nachricht – wir sind hier, um mit Ihnen gemeinsam die beste Lösung für Ihre Einrichtung zu finden!